Nebennierenschwäche oder Burnout?

Nebennierenschwäche: ständig müde und erschöpft?

Bei einer Nebennierenschwäche (Adrenal Fatigue) ist die Funktion der Nebennieren eingeschränkt. Die Hormonproduktion ist verringert, was zu chronischer Erschöpfung und einer Vielzahl an weiteren Symptomen führt. Die Erkrankung ist gut behandelbar.

Was sind die Nebennieren?

Die Nebennieren (Glandulae suprarenales) werden gemeinsam mit den Nieren von einer Kapsel umschlossen. Sie sind nur etwa 5 cm lang und 3 cm breit und wiegen jeweils etwa 5 – 10 Gramm. Trotz ihrer kleinen Größe sind sie für den Körper sehr wichtig.

Die Nebennieren bestehen aus der gelblichen Nebennierenrinde als äußere Schicht und dem innen liegenden rotbraunen Nebennierenmark. Bei den Nebennieren handelt es sich um ein drüsiges Organ und sie gehören zum Hormonsystem des Körpers.

In den beiden unterschiedlichen Strukturen des Organs werden unterschiedliche Hormone hergestellt. Diese steuern wichtige Prozesse im Körper.

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Deine Anmeldung war erfolgreich.

natürlich & einfach Newsletter

Erhalte regelmäßig natürliche und einfache Tipps und Informationen für mehr Lebensqualität und Wohlgefühl.

Wir verwenden Sendinblue als unsere Marketing-Plattform. Wenn Sie das Formular ausfüllen und absenden, bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Sendinblue zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden.

Nebennierenrinde

Die Nebennierenrinde produziert Kortikosteroide. Das sind Hormone aus der Gruppe der Steroide. Zum Aufbau dieser Hormone benötigt der Körper Cholesterin.

  • Mineralokortikoide (z. B. Cortisol)
  • Glukokortikoide (z. B. Aldosteron)
  • Sexualhormone (z. B. Androgene)

Das wichtigste Hormon, welches die Nebennierenrinde herstellt, ist das Cortisol. Es reguliert den Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. Cortisol erhöht den Blutzuckerspiegel und wirkt hemmend auf Entzündungen und auch auf das Immunsystem. Stress hat einen starken Einfluss auf die Produktion von Cortisol. Darum wird es auch als Stresshormon bezeichnet.

Aldosteron wirkt auf die Nieren und reguliert den Wasserhaushalt.

Androgene regen den Eiweißstoffwechsel und den Muskelaufbau an.

Nebennierenmark

Das Nebennierenmark produziert Hormone, die den Sympathikus (sympathisches Nervensystem) steuern. Die wichtigsten sind Adrenalin und Noradrenalin. Diese werden unter Stressbedingungen ins Blut ausgeschüttet.

Adrenalin und Noradrenalin stellen dem gesamten Körper Energie zur Verfügung. Sie erhöhen den Blutdruck und die Herzfrequenz, erhöhen den Blutzuckerspiegel und fördern den Abbau von Fettsäuren (Triglyceriden) aus den Fettdepots.

Was ist eine Nebennierenschwäche?

Eine Nebennierenschwäche ist gekennzeichnet durch eine verringerte Produktion von Hormonen. Dies kann durch eine chronische Stressbelastung entstehen. Als Folge können sich weitere Funktionsstörungen anderer Hormondrüsen entwickeln. Besonders häufig hat eine Nebennierenschwäche Auswirkungen auf die Schilddrüse. Bei vielen Patienten mit Schilddrüsenproblemen lässt sich eine Nebennierenschwäche feststellen.

Die Nebennierenschwäche (Adrenal Fatigue) ist von einer Nebenniereninsuffizienz abzugrenzen. Bei dieser Erkrankung ist die Hormonproduktion in den Nebennieren weitgehend erloschen. Es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Zustand.

Welche Symptome können auftreten?

  • Heißhunger
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme ohne Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten
  • Häufige und lang anhaltende Infekte
  • Interessensverlust
  • Depressive Verstimmungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Leistungsminderung
  • Verschlechterung der Merkfähigkeit
  • Trockene und dünne Haut
  • Häufiges Frieren und niedrige Körpertemperatur
  • Nervosität und zittrige Unruhe
  • Herzklopfen
  • Haarausfall
  • Verdauungsbeschwerden
  • Abwechselnd Durchfall und Verstopfung

Im Vollbild ähnelt die Nebennierenschwäche einem Burnout oder einem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS).

Wie kann man eine Nebennierenschwäche feststellen?

Sinnvoll ist eine Messung des Cortisol-Tagesprofils mit einem Speicheltest. Dazu muss man über den Tag verteilt zu bestimmten Zeiten Speichel sammeln. Der behandelnde Heilpraktiker oder Arzt schickt den gesammelten Speichel dann zur Hormonanalyse an spezielle Labore. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Speichel-Hormon-Test in der Regel nicht.

Wie wird behandelt?

In der Regel werden die fehlenden Hormone ersetzt. Ganz wichtig ist die Anpassung der Hormongaben an Stress, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden.

Zusätzlich sollten die Nebennieren gestärkt werden*, damit sie wieder richtig funktionieren können. Der Körper muss ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, um die Nieren bei der Regeneration zu unterstützen. Ärzte und Heilpraktiker verordnen meist verschiedene Mikronähstoffe:

  • B-Vitamine
  • Vitamin-C
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Magnesium
  • Tryptophan
  • GABA

Was kann ich selbst tun?

Sie können bei einer Nebennierenschwäche selbst einiges dafür tun, damit es ihnen bald besser geht:

  • Stress abbauen (Entspannungsverfahren, Meditation, Urlaub)
  • Beseitigung der Stressfaktoren (wenn möglich)
  • Ausreichend Schlafen
  • Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke meiden
  • Sport
  • Ausgewogene Ernährung

Nebennierenschwäche und Hashimoto

Die Nebennieren und die Schilddrüse stehen in engem Zusammenhang miteinander. Sie beeinflussen sich gegenseitig. Bei einer Funktionsstörung beider Organe sollten zuerst die Nebennieren behandelt werden. Nur wenn die Nebennieren wieder gut arbeiten, kann die Schilddrüse hormonell optimal eingestellt werden.

Erkrankungen der Schilddrüse sind Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion und Hashimoto-Thyreoiditis. Entweder werden nicht genug Hormone (Unterfunktion) oder zu viel Hormone (Überfunktion)  gebildet. Eine Besonderheit ist die Hashimoto-Thyreoiditis*. Dabei handelt es sich um eine chronisch verlaufende Entzündung der Schilddrüse. Auslöser ist eine Autoimmunreaktion. Zu Beginn der Erkrankung stehen Symptome der Schilddrüsenüberfunktion im Vordergrund. Im späteren Verlauf kommt es zu einer Unterfunktion der Schilddrüse.

Diese Informationen ersetzen nicht den Arztbesuch und sollen nicht zur Selbstbehandlung anregen.

Einige Links im Blogartikel sind mit einem * gekennzeichnet. Das bedeutet, dass es sich um einen Affiliate-Link handelt. Kaufst du ein Produkt über diesen Link, bekommt natuerlich-einfach.de eine kleine Provision dafür. Das Produkt wird für dich dadurch nicht teurer. Die Provisionen tragen dazu bei, dass natuerlich-einfach.de weiterhin Gesundheitsinformationen kostenlos und unabhängig zur Verfügung stellen kann.

Quellen

Pschyrembel online https://www.pschyrembel.de/ (abgerufen am 14.2.2020 um 7:59 Uhr)

Der Körper des Menschen, Adolf Faller und Michael Schünke, Thieme Verlag, 2012

Paracelsus Magazin https://www.paracelsus.de/magazin/ausgabe/201702/therapie-der-nebennierenschwaeche-adrenal-fatigue (abgerufen am 23.2.2020 um 7:50 Uhr)

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie https://www.endokrinologie.net/krankheiten-nebenniereninsuffizienz.php (abgerufen am 23.2.2020 um 8:10 Uhr)

Nebennierenschwäche Selbsthilfe bei chronischer Erschöpfung https://www.adrenal-fatigue.de/nebennierenschwaeche-behandeln (abgerufen am 23.2.2020 um 8:20 Uhr)

Hashimoto Info https://www.hashimoto-info.de/nebennierenschwaeche.html     (abgerufen am 23.2.2020 um 8:45 Uhr)

Natürlich-einfach – das Portal für Gesundheit und Ernährung ist Partner von buch7, dem sozialen Buchhandel.

Mehr über das Partnerprogramm mit buch7 erfahren

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert